Das Maligne Melanom, auch Melanom oder Schwarzer Hautkrebs

Zuletzt aktualisiert: 14.03.2024 | Autor: Svea Hüning, Olaf Schoffer

Malignes Melanom: Häufigkeit, Ursachen, Risiko

Auf dieser Seite erfahren Sie:

  1. Was man unter einem Melanom bzw. schwarzem Hautkrebs versteht und wie er definiert ist.
  2. Wie häufig er in Deutschland ist.
  3. Welche Ursachen und Risikofaktoren bekannt und gut durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen sind.

Definition: Der schwarze Hautkrebs (= malignes Melanom) entsteht durch veränderte Pigmentzellen (die = Melanozyten), die sich unkontrolliert vermehren.

  • Häufigkeit

    Im Vergleich mit anderen Krebsarten handelt es sich beim schwarzen Hautkrebs um einen relativ häufigen Krebs. Das Zentrum für Krebsregisterdaten (kurz ZfKD) des Robert Koch-Instituts sammelt seit Jahren über verschiedene Krebsarten die Daten aus den einzelnen Bundesländern, unter anderem um das Krebsgeschehen und seine Entwicklung in Deutschland zu beschreiben. Alle zwei Jahre bringt es dazu u.a. den Bericht „Krebs in Deutschland“ zu Häufigkeiten und Entwicklungen von Krebserkrankungen in Deutschland heraus.

    Der letzte Bericht zeigte, dass im Jahr 2018 in Deutschland fast 23.000 Personen an schwarzem Hautkrebs erkrankten, wobei Frauen und Männer in etwa gleich häufig betroffen waren. Das Melanom rangierte damit bei Frauen auf dem 4.und bei Männern auf dem 5. Platz der häufigsten Neuerkrankungen unter allen Krebsarten in Deutschland (Abbildung 1; Neuerkrankungen in Deutschland). Diese Rate an Neuerkrankungen hat sich seit den 1970er Jahren mehr als verfünffacht. Die Sterberaten haben dagegen im gleichen Zeitraum nur leicht zugenommen.

    Abbildung 1: Prozentualer Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2018 (ohne nicht-melanotischen Hautkrebs) (Quelle: Broschüre Krebs in Deutschland 2017/2018)

  • Gefährlichkeit

    Unter den Hauttumoren hat der schwarze Hautkrebs (= malignes Melanom) jedoch das höchste Risiko, Absiedlungen (= Metastasen oder Tochtergeschwülste) zu bilden und ist für für die große Mehrheit aller Sterbefälle durch Hauttumoren verantwortlich. Daher ist seine frühzeitige Erkennung und Behandlung von größter Bedeutung (mehr Informationen: "Nachsorge des Malignen Melanoms").

  • Ursachen/Risikofaktoren

    Als eine wesentliche Ursache für die Entstehung eines Melanoms ist die UV-Strahlung zu nennen. Dabei kommt es darauf an, wie häufig und wie stark man sich der UV-Strahlung aussetzt oder ausgesetzt ist – auch UV-Exposition genannt, also in welchem Maß man der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Dabei ist die natürliche Sonnenbestrahlung genauso gefährlich wie künstliche UV-Strahlung durch Solarien.

    Bei den Risikofaktoren kann zwischen angeborenen und erworbenen Faktoren unterschieden werden.

    Zu den angeborenen Risikofaktoren gehören folgende:

    • Heller Hauttyp: Den persönlichen Hauttyp kann man anhand von Haut-, Haar- und Augenfarbe bestimmen. Außerdem ist der Hauttyp ausschlaggebend dafür, wie lange man sich der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu erleiden. Dabei erfolgt eine Einteilung in 6 Hauttypen von I bis VI (Abbildung 2).

    Abbildung 2: Hauttypen (Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung) ("Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen künstlicher ultravioletter Strahlung (UV-Schutz-Verordnung - UVSV)," 2011)

    • Menschen mit einem hellen Hauttyp, insbesondere Hauttyp I, haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko und damit ein deutlich höheres Risiko ein malignes Melanom zu entwickeln als Personen mit dunklen Hauttypen, die nie Sonnenbrände erleiden und schnell bräunen (Abbildung 3 mit den unterschiedlichen Risiken).

    • Angeborene Muttermale (= kongenitale Naevi): Angeborene Muttermale können sich ebenfalls zu Melanomen entwickeln. Je größer diese Muttermale sind, desto höher ist auch das Risiko der Melanomentwicklung.

    Risikofaktoren, die im Laufe des Lebens dazu kommen, sog. erworbene Risikofaktoren sind folgende:

    • Melanome in der Vorgeschichte: Patienten, die bereits zuvor an einem Melanom erkrankt sind, haben ein deutlich höheres Risiko, ein weiteres Melanom zu entwickeln.
    • Melanome in der Familie: Eine Vererbbarkeit wird ebenfalls angenommen. Bei Menschen mit am Melanom erkrankten Verwandten 1. Grades können bereits in frühen Jahren schon Melanome auftreten.
    • Anzahl an gutartigen Muttermalen: Menschen mit vielen Muttermalen haben ein gesteigertes Risiko für das Auftreten von Melanomen. Es konnte gezeigt werden, dass wiederholte, schwere Sonnenbrände in der Kindheit zur vermehrten Ausbildung von Muttermalen führen. Bei kleinen Kindern können abhängig vom Hauttyp (s.o.) aber auch bereits Sonnenaufenthalte ohne Ausbildung von Sonnenbränden von Bedeutung sein.
    • Auffällige, unregelmäßige Muttermale (= atypische Naevi): Atypische Muttermale treten häufiger bei Melanompatienten auf als in der sonstigen Bevölkerung. Dadurch gelten Menschen mit mehr als 5 atypischen Muttermalen als Risikopersonen.

    Abbildung 3: Auflistung der Risiken, ein Melanom zu entwickeln, bei unterschiedlichen Risikofaktoren. Zur Erklärung z.B. der Zeile 4: Personen mit Hauttyp I haben ein mehr als doppelt so hohes Melanom-Risiko (nämlich ein 2,09-faches) wie Personen mit Hauttyp IV. (Quelle: S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, S. 80-81)

    Sollten bei Ihnen o.g. Risikofaktoren vorliegen sind regelmäßige Hautkrebsscreenings und Eigenuntersuchungen zu empfehlen.

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UV-Exposition ist eine wichtige Ursache für die Melanomentstehung, die reduzierbar bzw. vermeidbar ist.
Angeborene Risikofaktoren sind der Hauttyp und die Anzahl der bei Geburt vorhandenen Muttermale.
Erworbene Risikofaktoren sind Melanome in der eigenen Vorgeschichte oder bei engen Verwandten, die Anzahl der erworbenen gutartigen Muttermale und auffällige Muttermale.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.

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