Das Maligne Melanom, auch Melanom oder Schwarzer Hautkrebs
Malignes Melanom: Häufigkeit, Ursachen, Risiko
Auf dieser Seite erfahren Sie:
- Was man unter einem Melanom bzw. schwarzem Hautkrebs versteht und wie er definiert ist.
- Wie häufig er in Deutschland ist.
- Welche Ursachen und Risikofaktoren bekannt und gut durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen sind.
Definition: Der schwarze Hautkrebs (= malignes Melanom) entsteht durch veränderte Pigmentzellen (die = Melanozyten), die sich unkontrolliert vermehren.
- Häufigkeit
Im Vergleich mit anderen Krebsarten handelt es sich beim schwarzen Hautkrebs um einen relativ häufigen Krebs. Das Zentrum für Krebsregisterdaten (kurz ZfKD) des Robert Koch-Instituts sammelt seit Jahren über verschiedene Krebsarten die Daten aus den einzelnen Bundesländern, unter anderem um das Krebsgeschehen und seine Entwicklung in Deutschland zu beschreiben. Alle zwei Jahre bringt es dazu u.a. den Bericht „Krebs in Deutschland“ zu Häufigkeiten und Entwicklungen von Krebserkrankungen in Deutschland heraus.
Der letzte Bericht zeigte, dass im Jahr 2020 in Deutschland mehr als 23.000 Personen an schwarzem Hautkrebs erkrankten, wobei Frauen und Männer in etwa gleich häufig betroffen waren. Das Melanom rangierte damit bei Frauen auf dem 4.und bei Männern auf dem 5. Platz der häufigsten Neuerkrankungen unter allen Krebsarten in Deutschland (Abbildung 1; Neuerkrankungen in Deutschland). Diese Rate an Neuerkrankungen hat sich seit den 1970er Jahren mehr als verfünffacht. Die Sterberaten haben dagegen im gleichen Zeitraum nur leicht zugenommen.
- Gefährlichkeit
Unter den Hauttumoren hat der schwarze Hautkrebs (= malignes Melanom) jedoch das höchste Risiko, Absiedlungen (= Metastasen oder Tochtergeschwülste) zu bilden und ist für für die große Mehrheit aller Sterbefälle durch Hauttumoren verantwortlich. Daher ist seine frühzeitige Erkennung und Behandlung von größter Bedeutung (mehr Informationen: "Nachsorge des Malignen Melanoms").
- Ursachen/Risikofaktoren
Als eine wesentliche Ursache für die Entstehung eines Melanoms ist die UV-Strahlung zu nennen. Dabei kommt es darauf an, wie häufig und wie stark man sich der UV-Strahlung aussetzt oder ausgesetzt ist – auch UV-Exposition genannt, also in welchem Maß man der UV-Strahlung ausgesetzt ist. Dabei ist die natürliche Sonnenbestrahlung genauso gefährlich wie künstliche UV-Strahlung durch Solarien.
Bei den Risikofaktoren kann zwischen angeborenen und erworbenen Faktoren unterschieden werden.
Zu den angeborenen Risikofaktoren gehören folgende:
- Heller Hauttyp: Den persönlichen Hauttyp kann man anhand von Haut-, Haar- und Augenfarbe bestimmen. Außerdem ist der Hauttyp ausschlaggebend dafür, wie lange man sich der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu erleiden. Dabei erfolgt eine Einteilung in 6 Hauttypen von I bis VI (Abbildung 2).
Menschen mit einem hellen Hauttyp, insbesondere Hauttyp I, haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko und damit ein deutlich höheres Risiko ein malignes Melanom zu entwickeln als Personen mit dunklen Hauttypen, die nie Sonnenbrände erleiden und schnell bräunen (Abbildung 3 mit den unterschiedlichen Risiken).
Angeborene Muttermale (= kongenitale Naevi): Angeborene Muttermale können sich ebenfalls zu Melanomen entwickeln. Je größer diese Muttermale sind, desto höher ist auch das Risiko der Melanomentwicklung.
Risikofaktoren, die im Laufe des Lebens dazu kommen, sog. erworbene Risikofaktoren sind folgende:
- Melanome in der Vorgeschichte: Patienten, die bereits zuvor an einem Melanom erkrankt sind, haben ein deutlich höheres Risiko, ein weiteres Melanom zu entwickeln.
- Melanome in der Familie: Eine Vererbbarkeit wird ebenfalls angenommen. Bei Menschen mit am Melanom erkrankten Verwandten 1. Grades können bereits in frühen Jahren schon Melanome auftreten.
- Anzahl an gutartigen Muttermalen: Menschen mit vielen Muttermalen haben ein gesteigertes Risiko für das Auftreten von Melanomen. Es konnte gezeigt werden, dass wiederholte, schwere Sonnenbrände in der Kindheit zur vermehrten Ausbildung von Muttermalen führen. Bei kleinen Kindern können abhängig vom Hauttyp (s.o.) aber auch bereits Sonnenaufenthalte ohne Ausbildung von Sonnenbränden von Bedeutung sein.
- Auffällige, unregelmäßige Muttermale (= atypische Naevi): Atypische Muttermale treten häufiger bei Melanompatienten auf als in der sonstigen Bevölkerung. Dadurch gelten Menschen mit mehr als 5 atypischen Muttermalen als Risikopersonen.
Sollten bei Ihnen o.g. Risikofaktoren vorliegen sind regelmäßige Hautkrebsscreenings und Eigenuntersuchungen zu empfehlen.
- REFERENZEN
- [1] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, Langversion 2.1, 2014, AWMF Registernummer: 032/052OLLetzter Zugriff: 10.02.2023
- [2] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Patientenleitlinie – Melanom, Eine Leitlinie zur Untersuchung, Behandlung und Nachsorge des schwarzen Hautkrebses, Stand: Mai 2019Letzter Zugriff: 10.02.2023
- [3] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, Langversion 1.1, 2014, AWMF Registernummer: 032/052OLLetzter Zugriff: 03.09.2020
Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.