Kinderwunsch und Schwangerschaft

Zuletzt aktualisiert: 20.06.2024 | Autor: J.C.Hassel, E.Livingstone, J.P.Allam, H.M.Behre, J.Bojunga, H.H.Klein, J.Landsberg, F.Nawroth, A.Schüring, L.Susok, K.M.Thoms, L.Kiesel, C.Berking, A. Wispler

Schwangerschaft

Die Auswirkungen der zielgerichteten und der Immuntherapie auf den Fötus im Mutterleib sind nicht ausreichend erforscht und es besteht das Risiko für Fehlbildungen. Zudem können die Nebenwirkungen dieser Therapien das Risiko für Fehlgeburten erhöhen. Daher ist es wichtig, während einer derartigen Therapie sowie bis zu fünf Monate danach, auf eine zuverlässige Empfängnisverhütung zu achten.

Adjuvante Therapie

Bei Patient*innen, die für eine adjuvante Melanomtherapie in Frage kommen, sollten die Maßnahmen nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung eingeleitet werden. Eine adjuvante Melanomtherapie mit Pembrolizumab oder Nivolumab oder mit Dabrafenib plus Trametinib sollte bei einer schwangeren Patientin nicht begonnen werden. Wenn eine Schwangerschaft erst nach Beginn der Therapie festgestellt wird, sollte die adjuvante Therapie abgebrochen werden.

Therapie im fortgeschrittenen Stadium

Schwangere Patientinnen mit fortgeschrittenem Melanom brauchen manchmal eine rasche systemische Behandlung, die jedoch das ungeborene Kind schädigen kann. Eine frühzeitige Beratung über die Fruchtbarkeit, Verhütung und Optionen für eine Schwangerschaft nach Ende der Therapie wird daher dringend empfohlen (Mehr Informationen finden Sie im Kapitel 'Erhaltung der Fruchtbarkeit' ).

Verhütung

Sowohl für die zielgerichtete als auch für die Immuntherapie wird eine Verhütung bis 4-5 Monate nach Absetzen der Behandlung empfohlen. Unter Immuntherapie ist also eine zuverlässige, d.h. möglichst doppelte Empfängnisverhütung erforderlich. Wegen möglichen Durchfalls oder eingeschränkter Aufnahmefähigkeit oraler Verhütungsmittel (Antibabypille) sollte deshalb zusätzlich ein Pessar oder ein Kondom benutzt werden.

Verhütung Grafik

Zu Fragen der Untersuchung und Erhaltung der Fruchtbarkeit (Fertilitätsschutz), zum Einfluss der zielgerichteten und der Immuntherapie beim fortgeschrittenen Melanom auf die Fruchtbarkeit. (Mehr Informationen finden Sie im Kapitel 'Erhaltung der Fruchtbarkeit' ).

Fazit:
Bei Patient*innen im Familienplanungsalter, die eine medikamentöse Krebstherapie erhalten sollen, muss das Thema Schwangerschaft und Familienplanung frühzeitig besprochen werden.

Weiterführende Links:

Kinderwunsch nach Krebs: Vorbeugung, Behandlung, Ansprechpartner (Krebsinformationsdienst): https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/kinderwunsch/kinderwunsch-behandlung.php

Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs: Kostenübernahme durch Kassen und Versicherungen - DSFJEMK (junge-erwachsene-mit-krebs.de)

Video der DSFJEMK: 26. Online-Sprechstunde mit Prof. D. med. Mathias Freund - YouTube

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Patient*innen im fruchtbaren Alter sollten eine Beratung zur Erhaltung der Fruchtbarkeit erhalten, bevor sie eine medikamentöse Hautkrebstherapie bekommen.
Eine effektive Empfängnisverhütung ist bis fünf Monate nach der Therapie wichtig.
Bei bestehender Schwangerschaft sollten Melanompatient*innen keine adjuvante Therapie bekommen.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.

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