Behandlung des Merkelzellkarzinoms
Therapieoptionen beim Merkelzellkarzinoms
Operation
Das Merkelzellkarzinom soll sofern möglich operativ entfernt werden. Dabei wird ein an die Lokalisation angepasster Sicherheitsabstand verwendet, um klinisch nicht fassbare lokale Absiedlungen (sogenannte Satellitenmetastasen) mit zu entfernen. Dadurch wird die hohe Rate des Wiederauftretens gemindert. Zudem sollte eine Wächterlymphknotenbiopsie erfolgen - eine Biopsie der Lymphknoten, die im Abflussbereich des Tumors liegen.
Strahlentherapie
Um die Rate eines lokalen Wiederauftretens nach der Operation noch weiter zu reduzieren, wird eine unterstützende (adjuvante) Strahlentherapie des Tumorbetts und der Lymphabflussregion empfohlen. Bei günstigen Faktoren (zum Beispiel sehr kleiner Tumordurchmesser und geringe Tumordicke, kein Befall der Lymphgefäße, tumorfreier Wächterlymphknoten) kann gegebenenfalls auf die Bestrahlung verzichtet werden.
Systemtherapie: Immuntherapie
Beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Merkelzellkarzinom, welches weder operativ noch strahlentherapeutisch behandelt werden kann, wird eine medikamentöse Systemtherapie empfohlen. Eine Immuntherapie mit sogenannten "Immuncheckpoint-Inhibitoren" zeigt eine sehr gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit selbst bei sehr weit fortgeschrittenen Merkelzellkarzinomen. Deutlich vorhandene Tumore und durch diese verursachten Symptome bilden sich bei vielen Patienten dauerhaft zurück. Erste Studien, die untersuchten, ob eine Immuntherapie als adjuvante Therapie das Wiederauftreten von Tumoren nach operativer Entfernung verhindern kann, zeigen positive Signale.
Systemtherapie: Chemotherapie
Bei Patienten, die auf eine Immuntherapie nicht mit dem erhofften Erfolg ansprechen, kann eine Chemotherapie die Tumoren zur Zurückbildung bringen, allerdings oft nur für eine begrenzte Zeit. In der Regel sind gut verträgliche Monotherapien (nur ein Chemotherapeutikum) ähnlich wirksam wie deutlich schlechter verträgliche Kombinationstherapien.
- REFERENZEN
- [1] Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Dermatologische Gesellschaft, AWMF: S2k-Leitlinie Merkelzellkarzinom (MZK, MCC, neuroendokrines Karzinom der Haut), Update 2022, AWMF Registernummer: 032/023Letzter Zugriff: 08.03.2023
Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.