Überblick
Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs
Die verschiedenen hellen (oder weißen / nicht-melanozytären) Hautkrebsarten haben unterschiedliche Verläufe und Prognosen. Lesen Sie auf den folgenden Seiten mehr über Entstehung, Arten, Häufigkeit und Gefährlichkeit.
Es gibt eine Reihe verschiedener Hautkrebsarten, die man zunächst in hellen und schwarzen Hautkrebs unterteilt.
- Heller Hautkrebs wird auch als "weißer Hautkrebs" oder "nicht-melanozytärer Hautkrebs (NMSC)" bezeichnet und umfasst mehrere Krebsarten. Heller Hautkrebs ist der häufigste Hautkrebs (90 %).
- "Schwarzer Hautkrebs" ist auch als "Melanom" bekannt. Es gibt neben dem Melanom der Haut auch Sonderformen, zum Beispiel Schleimhaut-Melanome oder Melanome der Aderhaut im Auge (Uvea-Melanom) und wird nicht weiter unterteilt.
Die Bezeichnungen beruhen auf der Farbgebung der Hautkrebsarten. Heller Hautkrebs weist eine helle Färbung auf (ähnlich der Farbe der Haut, gräulich, bläulich) da er aus pigmentlosen Zellen hervorgeht, wohingegen der schwarze Hautkrebs dunkel (bräunlich) gefärbt ist, da er sich aus den Pigmentzellen der Haut, den sog. Melanozyten entwickelt.
Wir werden auf diesem Infoportal die Bezeichnung Non-Melanoma Skin Cancer (NMSC) für alle Hautkrebsarten verwenden, die nicht zum Melanom gehören. Im Kapitel „Heller Hautkrebs“ finden Sie Informationen zum Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und zu den Aktinischen Keratosen. Andere Hautkrebsarten finden Sie im Kapitel Sonstige Hauttumore.
- Hautkrebsarten und ihre Bezeichnungen
Mehrere Namen für die gleiche Sache
Begriff Synonym (gleichbedeutende Bezeichnung) Heller Hautkrebs Heller Hautkrebs weißer Hautkrebs, nicht-melanozytärer / Hautkrebs (NMSC), nicht-melanotischer Hautkrebs Basalzellkarzinom Basalzellkrebs, Basaliom Plattenepithelkarzinom Plattenepithelkarzinom der Haut, Kutanes Plattenepithelkarzinom, Stachelzellkarzinom, Spinaliom, Plattenepithelkrebs Merkelzellkarzinom kutanes neuroendokrines Karzinom Schwarzer Hautkrebs Schwarzer Hautkrebs Melanom, malignes Melanom
- Unsere Haut: Entstehung von Krebs
Die Haut ist unser größtes Organ und hat viele lebenswichtige Funktionen. Krebs entsteht, wenn bestimmte Abschnitte des Erbguts einer Hautzelle geschädigt sind.
Aufbau und Funktion der Haut
Die Haut dient nicht nur der Abgrenzung zwischen Körper und Umwelt. Sie wärmt uns, ist Verdunstungsschutz und bewahrt uns vor Krankheitserregern. Außerdem befinden sich hier Sinneszellen, die wir beispielsweise zum Tasten oder zur Wahrnehmung von Schmerzen benötigen.
Aufbau der Oberhaut (Epidermis)
In der Oberhaut liegen außerdem die Pigmentzellen (Melanozyten). Sie bilden bei Sonneneinstrahlung den braunen Hautfarbstoff.
Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut mit Schweißdrüsen, Haarfollikeln, Nervenzellen und Bindegewebsfasern. Als letztes folgt die Unterhaut, bestehend aus Fettgewebe und Blutgefäßen. Sie bildet die Abgrenzung zur Muskelschicht.
Entstehung von Krebs
Krebs entsteht, wenn bestimmte Abschnitte des Erbguts (DNA) einer Zelle geschädigt sind und die Zelle sich darum unkontrolliert teilt. Normalerweise ist die Zellteilung genetisch genau festgelegt. Wenn das Erbgut durch verschiedenen Einflüsse (wie z.B. UV-Strahlen) verändert wird (mutiert), kann es zu einer solchen unkontrollierten Zellvermehrung kommen. Normalerweise werden solche Mutationen vom Reparatursystem der Gene behoben. Mit zunehmenden Alter jedoch arbeitet das Reparatursystem immer unverlässlicher. Die unkontrollierte Zellteilung geht auf Kosten gesunder Zellen. Krebszellen können bin benachbartes Gewebe eindringen und sich sogar im Körper in entfernt liegenden Organen ausbreiten (Metastasen bilden).
Fast alle Zelltypen können sich zu Krebszellen entwickeln. Bei Hautkrebs sind die Zellen der Haut betroffen. Der schwarze Hautkrebs (Melanom) entwickelt sich aus den Pigmentzellen (Melanozyten) der Haut. Heller Hautkrebs entwickelt sich aus den Basalzellen (Basalzellkarzinom), Stachelzellen (Plattenepithelkarzinom) oder anderen nicht-melanozytären Zellen. Beim Merkelzellkarzinom wurde lange vermutet, dass diese aus Merkelzellen entstehen, da sie eine große Ähnlichkeit mit diesen aufweist.
- REFERENZEN
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, Langversion 1.0, 2019, AWMF Registernummer: 032/022OLLetzter Zugriff: 04.06.2019
- Robert Koch-Institut, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland: Krebs in Deutschland 2013/2014. Häufigkeiten und Trends. 11. überarb. Auflage, Berlin 2017Letzter Zugriff: 04.06.2019
- Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Dermatologische Gesellschaft, AWMF: S2k-Leitlinie Merkelzellkarzinom (MZK, MCC, neuroendokrines Karzinom der Haut), Update 2018, AWMF Registernummer: 032/023Letzter Zugriff: 04.06.2019
- Letzter Zugriff: 04.06.2019
Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.