
Das Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom oder Stachelzellkrebs
Zuletzt aktualisiert: 01.02.2023 | Autor: Carola Berking
Häufigkeit
Jährlich werden in Deutschland über 40.000 Neuerkrankungen des Plattenepithelkarzinoms der Haut verzeichnet. Hierbei sind Männer häufiger als Frauen betroffen.
Das durchschnittliche Erkrankungsalter der Betroffenen liegt bei über 70 Jahren.
Entstehung
Das Plattenepithelkarzinom der Haut entsteht aus Keratinozyten (hornbildende Zellen) der Oberhaut (Epidermis), die aufgrund von Mutationen (Veränderungen im genetischen Code DNA) anfangen, unkontrolliert zu wachsen.
Bei dieser Hautkrebsart ist der Zusammenhang zwischen chronischer UV-Strahlung und Entstehung des Krebses am größten. Meist entsteht das Plattenepithelkarzinom auf schwer sonnenlichtgeschädigter Haut. Vorstufen sind die aktinische Keratose oder die Bowen-Krankheit (Morbus Bowen).
Bei den Vorstufen handelt es sich noch nicht um den voll ausgebildeten Krebs, da die schon in Richtung Bösartigkeit veränderten Zellen noch oberflächlich liegen und nicht die Grenze von der Oberhaut zur Lederhaut (Basalmembran) durchbrochen haben. Nicht jede Vorstufe muss sich in ein Plattenepithelkarzinom entwickeln, aber mit zunehmender Anzahl dieser Vorstufen erhöht sich auch das Risiko der Karzinomentstehung. Bei Diagnose einer aktinischen Keratose oder der Bowen-Krankheit wird daher empfohlen diese zu behandeln.
Das Plattenepithelkarzinom selbst wächst an der Stelle weiter, wo es entstanden ist. Zusätzlich können weitere Tumoren an anderen Stellen entstehen.
Verlauf
Der Verlauf des Plattenepithelkarzinoms kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. Bei Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems), beispielsweise durch Medikamente oder eine Infektionskrankheit, treten die Karzinome früher und häufiger auf und der Verlauf ist besonders aggressiv. Das betrifft besonders Patienten, die aufgrund einer Organtransplantation Medikamente einnehmen müssen, die das Immunsystem unterdrücken, damit das Transplantat nicht abgestoßen wird.
Wenn das Plattenepithelkarzinom nicht behandelt wird, kann es zum Einwuchs in tiefere Gewebeschichten kommen. In diesen Fällen können Knorpel, Knochen und Organe wie beispielsweise die Augen befallen werden. Dies führt zu Komplikationen und erfordert eine komplexere Behandlung.
5 % der diagnostizierten Plattenepithelkarzinome sind bereits fortgeschritten und können deshalb lebensgefährlich sein. Sie metastasieren in die Lymphknoten, Lungen oder ferner liegende Organe.
Tumore unter einer Größe von 1 cm haben sehr gute Heilungschancen. Wenn das Plattenepithelkarzinom nicht behandelt wird und fortschreitet, kann es schwer behandelbar werden und eine Gefahr darstellen.
Patientenbroschüre "Das Plattenepithelkarzinom der Haut"
Die Patientenbroschüre "Das Plattenepithelkarzinom der Haut" fasst alle Patienten-Informationen zur Erkrankung übersichtlich zusammen.
Hier können Sie die Broschüre herunterladen.
Das Plattenepithelkarzinom der Haut, auch spinozelluläres Karzinom, Spinaliom, Stachelzellkrebs, Epithelioma spinocellulare oder Plattenepithelkrebs genannt, ist die zweithäufigste Hautkrebsart.
Tumore unter einer Größe von 1 cm haben sehr gute Heilungschancen.
Wenn das Plattenepithelkarzinom nicht behandelt wird und fortschreitet, kann es schwer behandelbar werden und eine Gefahr darstellen.
REFERENZEN
- Robert Koch-Institut, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hg.), Krebs in Deutschland 2013/2014. Häufigkeiten und Trends. 11. überarb. Auflage, Berlin 2017
- Leiter, U., et al. Incidence, mortality, and trends of nonmelanoma skin cancer in Germany. J Invest Dermatol;137:1860–7 (2017)
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, Langversion 2.0, 2022, AWMF-Registernummer: 032/022OL
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, Langversion 2.1, 2021, AWMF Registernummer: 032/052OL