Morbus Bowen – Erscheinung
Der Morbus Bowen ist meist eine Erkrankung älterer Erwachsener. Typischerweise erscheint der Morbus Bowen in Form eines scharf begrenzten, rötlichen Flecks, welcher schuppig sein und sich rau anfühlen kann. Ein Morbus Bowen wächst in der Regel langsam. In den meisten Fällen spürt man die Hautveränderungen nicht, gelegentlich kann ein Morbus Bowen jucken. Kommt es darüber hinaus zur Entstehung eines Knotens oder Blutung, können dies Warnhinweise für einen Übergang in ein Bowen-Karzinom, einen invasiven weißen Hautkrebs, sein. Der Körperstamm ist die häufigste Lokalisation. Jedoch tritt der Morbus Bowen auch im Gesicht und im Genitalbereich auf, letzteres verdeutlicht die Rolle der humanen Papillomviren (HPV). Eine weitere typische Lokalisation des Morbus Bowen können die Finger oder das Nagelbett sein. Früher traten diese Hautveränderungen vermehrt bei Zahnärzten oder Radiologen auf, deren Hände regelmäßig ins Strahlenfeld von Röntgenapparaten gerieten.
Morbus Bowen – Erkennen
Ein Hautkrebsscreening mit Untersuchung der gesamten Haut, inklusive der Mund- und Genitalschleimhäute, ist dazu geeignet, Veränderungen der Haut aufzufinden und den Verdacht auf einen Morbus Bowen zu stellen. Mit dem Auflichtmikroskop (Dermatoskopie) können bereits einige gutartige von bösartigen Hautveränderungen unterschieden werden. Nicht immer ist mit Augenmaß und Lupe der Unterschied zwischen einer Vorstufe und invasivem Hautkrebs zu erkennen. Besteht der Verdacht auf einen Morbus Bowen oder ein Plattenepithelkarzinom der Haut, wird die Entnahme einer Hautprobe empfohlen. Hierbei werden meist nicht mehr als 4-5 mm krankhaften Gewebes entnommen, dieses kann danach mikroskopisch untersucht und die Diagnose gesichert werden. Unter dem Mikroskop kann der Morbus Bowen auch von anderen Hautkrebs-Vorstufen wie der drittgradigen aktinischen Keratose unterschieden werden. Beide Vorstufen von weißem Hautkrebs (Präkanzerosen) durchsetzen die komplette Oberhaut. Der Morbus Bowen ist charakteristischerweise jedoch sehr scharf zur gesunden Haut abgrenzbar, während die aktinischen Keratosen oft unschärfer auslaufen.
- REFERENZEN
- Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, Langversion 1.1, 2020, AWMF Registernummer: 032/022OL
- Sterry W., Stockfleth E. (2018) Maligne epitheliale Tumoren. In: Plewig G., Ruzicka T., Kaufmann R., Hertl M. (eds) Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg.
Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.