Im folgenden Video erklärt ein Experte, wie die Behandlungsmethode Operation abläuft. Die Texte und Abbildungen unter dem Video bieten zusätzliche Informationen zu den Chancen und Risiken einer Operation.
Ansprechrate und Risiko des Wiederauftretens
Sofern eine Operation durchführbar ist, ist sie sehr effektiv in der Tumorbekämpfung.
Hinweis: Die im Folgenden berichteten Wahrscheinlichkeiten beziehen sich jeweils auf die Operation als alleinige Behandlung.
Ansprechen. Zum Ansprechen einer Operation für das lokal fortgeschrittene Plattenepithelkarzinom liegen leider keine Daten vor. Bei nicht fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom tritt der Tumor nach der ersten operativen Entfernung bei 4 von 100 Betroffenen innerhalb von 5 Jahren wieder auf1. Das Ansprechen hängt von den Eigenschaften des Tumors wie Tumorausbreitung, Tumordicke, und Differenzierungsgrad der Tumorzellen sowie der Körperstelle ab. Die starke Ausdehnung und das Tiefenwachstum bei lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom können die Durchführung einer Operation erschweren oder sogar unmöglich machen2.
Risiko des Wiederauftretens: Zum Risiko des Wiederauftretens des Tumors nach einer Operation liegen Daten aus einer Fallserie mit Menschen mit Plattenepithelkarzinom der Nase vor. Bei allen konnte der Tumor vollständig operativ entfernt werden (sogenannte R0-Resektion). Im Nachbeobachtungszeitraum von 5 Jahren trat bei keinem der 5 untersuchten Personen der Tumor nach der Operation wieder auf3. Allerdings ist die Anzahl der Personen zu klein, um daraus verlässliche Schlussfolgerungen zu ziehen.
Zudem ist das Risiko für das Wiederauftreten des Tumors stark erhöht, wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann. Daher werden Ihre Ärztinnen und Ärzte dieses Risiko bezogen auf Ihre persönliche Lage einschätzen und mit Ihnen besprechen.
Kurzfristige Nebenwirkungen
Eine Operation ist eine sehr sichere Behandlungsmethode.
Nebenwirkungen betreffen vor allem Blutungen aus der Wunde sowie das Risiko eines Wundinfekts oder des Wiederaufgehens der Nähte nach der Operation. Weitere Nebenwirkungen hängen von der Lage und Beschaffenheit des Tumors ab. Darüber hinaus gibt es Risiken durch die Narkose: Bei örtlicher Betäubung sind diese begrenzt, z.B. mögliche allergische Reaktionen. Bei Vollnarkose ist das Risiko etwas größer. Hier sind u.a. Heiserkeit und Halsschmerzen sowie Zahn- und Stimmbandschäden zu nennen. Der Verlust der Schutzreflexe durch die Narkosemedikamente birgt die Gefahr Mageninhalt einzuatmen, mit dem Risiko eine Lungenentzündung zu entwickeln. Insbesondere bei älteren Menschen kann es im Anschluss an die Narkose zu Verwirrtheit kommen.
Langfristige Nebenwirkungen
Die Folgen der Operation können als Narben oder fehlendes Gewebe je nach Lage und Größe des Tumors langfristig sichtbar sein und als entstellend wahrgenommen werden.
Bei Plattenepithelkarzinomen liegen die Tumore häufig an sichtbaren Stellen, so dass je nach Größe und Tiefe des Tumors Narben sichtbar sind. Dies kann von Betroffenen als entstellend empfunden werden.
Die Ärztinnen und Ärzte sorgen für eine Wiederherstellung (sogenannte Rekonstruktion) der betroffenen Körperregionen nach Entfernung des Tumors und legen Schnitte so, dass Narben möglichst unauffällig werden. Allerdings muss bei weit fortgeschrittenen Tumoren manchmal sehr viel Gewebe entfernt werden, je nach Lokalisation des Tumors ggf. sogar an der Nase, dem Auge oder dem Ohr. In diesem Fall können Prothesen für die betroffenen Gesichtsteile (sogenannte Epithesen) eingearbeitet werden, um ein bestmögliches kosmetisches Ergebnis zu erzielen.
Das Risiko von Funktionseinschränkungen oder kosmetischen Folgen einer Operation werden Ihre Ärztinnen und Ärzte mit Ihnen für Ihren Einzelfall besprechen.
- Quellen
- NCCN guidelines Version 2.2022 Squamous Cell Skin Cancer
- Maubec, E. (2020). Update on the Management of Cutaneous Squamous Cell Carcinoma. Acta Dermato-Venereologica, 100.
- Plath, M., Thielen, H. M., Baumann, I., Zaoui, K., & Federspil, P. A. (2020). Tumor control and quality of life in skin cancer patients with extensive multilayered nasal defects. Clinical and Experimental Otorhinolaryngology, 13(2), 164-172.