WEITERE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Schritt 7 von 9

    Teilnahme an wissenschaftlichen Medikamentenstudien

    In klinischen Studien werden neue Wirkstoffe oder Kombinationstherapien getestet. Das Ziel ist die Weiterentwicklung der bereits zur Verfügung stehenden Standardtherapien.

    Studien bieten Ihnen also oft die Chance auf Wirkstoffe und Kombinationstherapien, die vielversprechend, aber noch nicht zugelassen sind. Das bedeutet, dass sich die Therapiemöglichkeiten für Sie dadurch erweitern.

    Studienoptionen sind nicht immer verfügbar. Sie werden von Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt auf sie angesprochen und auf Wunsch genauer darüber aufgeklärt, wie die Studie abläuft und welche Vorteile und Risiken bei der Teilnahme für Sie entstehen können. Sie entscheiden dann gemeinsam mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Arzt, ob die Teilnahme für Sie in Frage kommt. Die Teilnahme an einer Studie ist immer freiwillig. Auch wenn Sie sich gegen die Teilnahme entscheiden, hat das keinen Einfluss auf die Qualität Ihrer weiteren Behandlung.

    • Mehr zu: Studienphasen

      Bei der Zulassung neuer Wirkstoffe oder Kombinationstherapien gibt es verschiedene Studienphasen, mit unterschiedlichen Zielen:

      • Phase 1 Studien: Es wird überprüft, ob die Wirkstoffe für den Körper verträglich sind
      • Phase 2 Studien: Es wird überprüft, ob die Wirkstoffe für die Behandlung der Erkrankung wirksam sind
      • Phase 3 Studien: Es wird überprüft, ob die neuen Wirkstoffe einen Vorteil gegenüber den Standarttherapien bieten

      Die neuen Wirkstoffe oder Kombinationstherapien müssen genauso gut oder besser wirken als die Standarttherapien, um letztendlich zugelassen zu werden. Um das zu überprüfen, wird in Phase 3 Studien der neue Wirkstoff oder die Kombinationstherapie mit der Standarttherapie verglichen. Meist erhält hierzu die eine Hälfte der Studienteilnehmer die neue Therapie und die andere Hälfte der Studienteilnehmer die Standarttherapie. Das bedeutet, dass Sie bei einer Phase 3 Studie mindestens eine Standardtherapie erhalten. Ihre Behandlung ist also in keinem Fall schlechter als außerhalb der Studie. Ein mögliches Risiko ist je nach Studienphase, dass zum Zeitpunkt der Studie nur eine ungenaue Aussage über die möglichen Nebenwirkungen getroffen werden kann. Zudem kann eine Studie für Sie einen zeitlichen Mehraufwand z.B. durch zusätzliche Untersuchungen, darstellen.

    Entscheidung gegen eine medikamentöse Krebstherapie

    Manche Menschen entscheiden sich auch bewusst dafür, den Krebs nicht mehr zu behandeln, z.B. aufgrund ihres hohen Alters oder anderer schwerer Erkrankungen. Sie akzeptieren dann, am Krebs zu versterben. Auch in diesem Fall sollten Sie jedoch in engem Kontakt mit Ihren behandelnden Ärzten bleiben, damit Ihre Symptome mit unterstützenden Maßnahmen bis zu Ihrem Tod bestmöglich gelindert werden können, z.B. durch eine ausreichende Schmerztherapie.

    Alternative Therapien

    Wenn Sie sich für alternative und komplementäre Heilverfahren interessieren, empfehlen wir Ihnen, sich auf der Seite des deutschen Krebsinformationsdienstes des DKFZ zu informieren:

    Krebsinformationsdienst, DKFZ: Informationen zu Krebs

    Auf jeden Fall sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin genau besprechen, welche Zusatztherapien Sie bereits in Anspruch nehmen oder eventuell ausprobieren möchten. So kann verhindert werden, dass es zu gefährlichen Wechselwirkungen von Präparaten kommt.

    Beachten Sie, dass die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden nicht von unabhängigien Stellen überprüft wird. Somit können Sie nicht ausschließen, dass einige Angebote nicht nur unwirksam sind, sondern möglicherweise sogar den Krankheitsverlauf verschlechtern.

    • Mehr zu: Unterstützung der Krebstherapie durch Sport und Bewegung

      Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass regelmäßige Bewegung die medikamentöse Krebstherapie bei den meisten Patienten wirksam unterstützen kann1. Die Effekte von Kraft- und Ausdauertraining auf Patienten mit metastasiertem Melanom werden aktuell in klinischen Studien erforscht2.

    • Quellen
      1. Bouillet, T., Bigard, X., Brami, C., Chouahnia, K., Copel, L., Dauchy, S., et al. Role of physical activity and sport in oncology: scientific commission of the National Federation Sport and Cancer CAMI. Critical reviews in oncology/hematology 94, 74-86 (2015).
      2. Sportivumab Studie: Systematisches Kraft- und Ausdauertraining während Immuntherapie bei metastasiertem Melanom. https://www.nct-heidelberg.de/fuer-aerzte/studien/supportiv/bewegung-und-sport/sportivumab-studie.html (abgerufen am 12.01.2023)
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